Nachrichten - 29th Januar 2023

Dort, wo alles begann…..

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Die Wurzeln von parkrun liegen in England. Um ganz genau zu sein: im Bushy park in der Nähe von London. Dort fand am 2. Oktober 2004 ein schicksalhafter Lauf von einigen Freunden statt, aus dem sich diese gigantische Bewegung entwickelt hat. Mittlerweile gibt es parkrun in vielen Ländern jeden Samstag um 9 Uhr  – aber auch im Bushy park wird seither jede Woche gelaufen. Und welchen Traum haben begeisterte deutsche parkrunner? Einmal im Bushy park mitlaufen, dort wo alles begann …

 

Ende des Jahres 2022 war es soweit: Wir haben uns unseren Traum vom parkrun beim Bushy park erfüllen können. Ein Urlaub über Weihnachten in England war geplant. Bei parkrun haben wir viele Freunde gefunden, einen haben wir ganz speziell ins Herz geschlossen – Barnaby. Er hat einige Jahre in Deutschland gelebt und wir haben gemeinsam viel erleben dürfen bei deutschen parkruns. Nun, da er wieder in England wohnt, wollten wir ihn besuchen. Und natürlich bei diesem Besuch – gemeinsam – beim parkrun Bushy park dabei sein.

 

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Da kam es uns natürlich ganz recht, dass in England am 25.12. ein Weihnachts-Sonderparkrun stattfindet. Die Gelegenheit mussten wir einfach nutzen, um Bushy park zu besuchen und dieses einmalige Erlebnis eines Weihnachts-parkruns dort zu erleben.

 

Gesagt getan, unser Freund Barnaby war so nett und hat uns am frühen Morgen zum Bushy park chauffiert. Wir waren recht früh dort, noch war kaum jemand im Park zu sehen und man konnte sich gar nicht vorstellen, dass eine Stunde später dort so viele parkrunner sein würden. Noch hatten wir freie Wahl auf dem großen Parkplatz im Park – aber bald wurde es dort richtig voll. Nach und nach kamen immer mehr parkrunner dazu, stiegen in phantasievollen, weihnachtlichen Kostümen aus den Autos. Viele kannten sich, viele waren – wie wir – zum ersten Mal dort. Aber alle hatten eins gemeinsam – sie strahlten übers ganze Gesicht und freuten sich riesig auf diesen parkrun.

 

Ganz schnell füllte sich der Park und wir staunten, als wir all die Leute sahen – ein buntes Völkchen, fast alle in weihnachtlichem Outfit und es waren so viele Menschen. Für uns in Deutschland ist ein parkrun schon dann groß, wenn die Anzahl der Teilnehmenden dreistellig ist. Beim Bushy park waren an diesem Tag ca. 1600 Teilnehmer – so etwas hatten wir noch nie gesehen und wir konnten uns gar nicht vorstellen, wie man diese Menschenmasse organisatorisch in Griff bekommen konnte.

 

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Ich hatte mich im Vorfeld als parkwalker angemeldet und eine Mail bekommen, in der mir erklärt wurde, wohin ich kommen sollte, um meine Weste und eine kurze Einweisung zu bekommen. Ich staunte nicht schlecht – denn die Anzahl der Helfer war überwältigend. Da standen ca. 70 Personen, die alle irgendeine Funktion zu erfüllen hatten. Aber es lief wie am Schnürchen, die Helfer-Koordinatoren hatten viel Erfahrung und alles im Griff und so machten wir uns alle auf in Richtung Start. Man stelle sich vor: 1.600 Menschen an einer Startlinie. Das ist ein großes Feld und hat sich im Bushy park über eine Wiese verteilt. Die Ansprache der Laufleiterin erfolgte via Megaphone. Pünktlich um 9 Uhr startete die Menge.

 

Das Feld hat sich überraschend rasch entzerrt – die schnellen liefen vorneweg, der Rest folgte – jeder in seinem Tempo und ich blieb bei den Walkern. Hier gab es – anders als in Deutschland – eine große Gruppe an Walkern, was sehr unterhaltsam und interessant war. Man hatte schließlich auf den 5 Kilometern genügend Zeit um sich mit dem einen oder anderen zu unterhalten. Die meiste Zeit lief Danny Norman, der auch die parkwalker Weste trug, mit mir. Er veröffentlicht wöchentlich einen podcast über parkrun, welcher in England sehr bekannt ist. Seit vielen Jahren ist er bei jedem Weihnachtsparkrun im Bushy park dabei und konnte mir viel darüber erzählen.

 

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Der Kurs im Bushy park ist übersichtlich. Es geht in einer großen Runde um den Park und man kann an vielen Stellen die anderen Läufer sehen. Überall stehen Zuschauer am Rand, die die parkrunner anfeuern und begrüßen – auch das kennen wir in Deutschland ja eher nicht. Ganz besonders schön empfand ich die Geste der schnellen Läufer, die uns parkwalker im vorbeilaufen immer wieder ein “thank you parkwalker” zuriefen, was wir als wirklich motivierend empfanden.

 

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Die Strecke war kurzweilig und als wir ins Ziel kamen, sahen wir schon die langen Schlangen der Teilnehmenden vor uns, die geduldig in der Warteschlange standen, um eine Zielmarke zu bekommen. Alles war extrem gut organisiert und ging wirklich zügig voran, aber so viele Menschen müssen halt auch erst mal “bedient” werden. Die Helfenden beim Bushy park haben meinen vollen Respekt für diese Leistung! Für sortieren der Zielmarken standen Körbchen bereit, bei uns in Deutschland reichen dafür zwei Hände.

 

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Nachdem meine Zielmarke gescannt war, machte ich mich auf die Suche nach meinen Freunden und Bekannten. Überall standen Leute in Gruppen zusammen. Wir trafen noch eine deutsche Familie, die ebenfalls die Ferien in England für eine Teilnahme an diesem ganz besonderen parkrun nutzte und so machten wir zur Erinnerung noch das eine oder andere Foto.

 

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So schnell sich kurz vor 9 Uhr der Parkplatz gefüllt hatte, so schnell leerte er sich dann aber auch wieder nach dem parkrun. Normalerweise ist der Kaffee nach dem parkrun wichtig, aber nicht an diesem Sonderparkrun an Weihnachten. Da will jeder ganz schnell nach Hause um mit der Familie und Freunden zu feiern. Das erwartete Verkehrschaos blieb aus, alles lief geregelt und ruhig ab. Wir waren uns am Ende einig: Es ist ein riesiges und tolles Erlebnis, diesen ganz besonderen parkrun am Weihnachtstag im Bushy park mitzuerleben. Die Leistung der Helfer und Organisatoren ist gigantisch. Danke an alle, die das immer wieder möglich machen!

 

Claudia Söder

#liebeparkrun

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