Nachrichten - 14th Februar 2023

Das Leben ist kein Rennen

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Nachdem Bea Conner den Mut aufgebracht hat, einmal zu parkrun zu gehen, hat sie gemerkt, dass es dort nett, warmherzig und einladend ist - so viel mehr als nur ein “Lauf”. Das hat sich positiv auf ihre mentale Gesundheit ausgewirkt.

 

Mein ganzes Leben lang wurde ich von schweren psychischen Krankheiten geplagt. Ich habe mich selbst verloren, meine gesamte Identität wurde zum Synonym für mein Unwohlsein. Mein Selbstwertgefühl, mein Selbstvertrauen und meine Stimmung erreichten Anfang 2022 einen absoluten Tiefpunkt. Ich war wirklich absolut am Boden.

 

Aber es gab immer einen Funken in mir (zugegebenermaßen manchmal winzig), der mich dazu gebracht hat, weiterzumachen und nicht aufzugeben. Ich war schon immer aktiv, aber ich war eine Einzelgängerin bei meinen Aktivitäten. Im Jahr 2022 entdeckte ich parkrun über eine lokale Community-Seite.

 

Irgendwann kam ich mit einem der Organisatoren eines brandneuen parkruns in meiner Gegend ins Gespräch. Der Elder Park war für mich immer ein geschützter Ort, und die Idee, dort mit anderen parkrunnern zu trainieren, schien mir eine gute Gelegenheit zu sein, auch wenn ich ein bisschen zweifelte.

 

Als die Eröffnung des parkruns vor der Tür stand, war ich so aufgeregt, nervös, richtig ängstlich. Mit einem ziemlichen Adrenalinschub kam ich zum Start, der direkt neben der prächtigen Statue von John Elder liegt. “Guten Morgen, Herr Elder”, dachte ich mir, “mal sehen, ob ich mir selbst Ehre machen kann.”

 

Als es los ging, stieg meine Laune. Dreieinhalb Runden auf einer flachen Strecke waren ideal für mich. Es waren die Freiwilligen, die mich anfeuerten, die mich vor allem in der letzten halben Runde auf Trab hielten. Sie wollten mich nicht aufgeben lassen, das war klar!

 

Ich konnte nicht glauben, wie freundlich alle waren, und es hat mich sehr beruhigt zu sehen, dass parkrun kein Rennen ist.

 

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Am Ziel sagte ein anderer parkrunner zu mir: “War das toll? Oder war das toll?” Aus der Puste, aber sehr glücklich, stimmte ich von ganzem Herzen zu.

 

Es dauerte einige Wochen, bis ich den Mut aufbrachte, nach dem parkrun mit zum Kaffee zu gehen. Inzwischen hatte ich von den Meilensteinen gehört und viele Geschichten gelesen, was für eine wunderbare Familie  die parkrunner und Freiwilligen sind. Ich beschloss, dass ich dabei sein wollte.

 

George und Janny gaben mir sofort das Gefühl, im St. Constantine’s willkommen zu sein. Dort gibt es reichlich Kaffee und es werden Freundschaften geschlossen.

 

Im Laufe der Wochen fing ich an, aus meinem Schneckenhaus herauszukommen und mich mit den Leuten zu unterhalten. Ich fing wieder an zu lachen, und zwar ein richtiges Lachen, nicht das schreckliche, falsche Lachen, das damals so typisch für mich wurde.

 

Ich wagte bald einen Versuch und meldete mich freiwillig beim Elder Park junior parkrun. Ich hatte großen Spaß daran, die Kinder als Streckenposten anzufeuern. Inzwischen habe ich viele Aufgaben ausprobiert, darunter auch meinen ersten Versuch als Laufleitung bei der Juniorenveranstaltung. Ich habe dabei viele neue Freundschaften geschlossen und mehr Selbstvertrauen gewonnen.

 

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Ich habe jetzt 14 parkruns geschafft und 12 Mal freiwillig geholfen. Den 25-er Meilenstein habe ich fest im Blick!

 

Vor allem habe ich gelernt, dass parkrun so viel mehr ist, als nur ein Lauf. Er hat mir Hoffnung, Kraft und Stärke gegeben. parkrun hat mir großartige Freunde beschert, ohne die ich mir mein Leben nicht mehr vorstellen kann. Ich habe wieder einen Sinn für Spaß und Neugierde bekommen, so dass ich sogar verschiedene parkruns ausprobiert habe. Vor allem aber hat mir parkrun gezeigt, dass mein eigener Verstand, der mir früher so viel Schmerz bereitet hat, eigentlich ziemlich robust ist. Wenn ich mich dem Ende der 5-km-Strecke nähere, wo meine Beine aufgeben wollen, ist es mein zunehmend positiv denkender Geist, der mich Woche für Woche ins Ziel bringt.

 

Ich habe jetzt endlich verstanden, dass das Leben trotz allem, was ich durchgemacht habe, kein Wettlauf ist. Ich bin genau da, wo ich sein muss, und das ist völlig in Ordnung.

 

Bea Conner

 

 

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