Nachrichten - 21st März 2023

Asperger-Syndrom: meine Superkraft

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Matthew Akpans Superkraft, das Asperger-Syndrom, hat ihn zu einem hochgeschätzten Parkläufer werden lassen, der im Gedenken an seinen Vater einige großartige Aktionen für wohltätige Zwecke durchgeführt hat. 

 

Ich laufe seit meinem 13. Lebensjahr und habe 2002 in meinem Laufclub angefangen. Seit meinem ersten parkrun 2008 habe ich über 330 parkruns bei unserem Standort absolviert.

 

Ich wollte schon immer Fortschritte  machen: Meine parkrun-Zeiten spiegeln mein Training wider. Aber es sind die Atmosphäre und die Menschen, die jede Woche da sind, die parkrun für mich so toll machen.

 

Ich liebe es, Gleichgesinnte zu treffen, die ich sonst vielleicht nie kennengelernt hätte und die mich ermutigt und unterstützt haben, meine Ziele zu erreichen.

 

Während meines Studiums spürte ich, das etwas nicht stimmt. Ich war zweimal durch ein Modul durchgefallen und hatte wirklich das Gefühl, dass mich etwas bremst.

 

Ich besprach mit meiner Familie, dass ich vermutete Asperger-Syndrom zu haben. Meine Mutter half mir bei der Recherche über diese Krankheit. Sie schränkt zum Beispiel die Sprach- und Kommunikationsfähigkeit ein.

 

2013 wurde bei mir  Asperger-Syndrom diagnostiziert, und nachdem ich um Unterstützung gebeten hatte, konnte ich mein Studium an einer anderen Universität fortsetzen. Im Jahr 2015 habe ich schließlich meinen Abschluss in Sport-, Freizeit- und Kulturwissenschaften gemacht.

 

Die Asperger-Diagnose hat mir einen besseren Einblick in meine Persönlichkeit gegeben, in das, was ich für mich selbst erreichen möchte, und wie ich anderen Menschen helfen kann, ihre Ziele zu erreichen.

 

Die soziale Interaktion war ein Teil der Erkrankung, der mich am meisten beeinträchtigt hat, insbesondere als ich in meinen Zwanzigern war. Nachdem ich 30 geworden war, wurde ich wieder etwas kontaktfreudiger.

 

Das Asperger-Syndrom ist nicht so bekannt, ich sehe die Welt anders und tue Dinge anders. Ich versuche, die Menschen darüber aufzuklären, warum das so ist.

 

Während der Covid-Pandemie begann ich, eine wichtige Seite von parkrun zu verstehen: das freiwillige Helfen. In dieser Zeit war ich mehr denn je darauf bedacht, fit zu bleiben und für parkrun bereit zu sein, wenn es wieder los gehen sollte.

 

Ich dachte auch darüber nach, wie ich anderen parkrunnern helfen könnte, motiviert zu bleiben.

 

Als mein parkrun vor Ort im Juli 2021 wieder starten konnte, meldete ich mich zum ersten Mal freiwillig. Seitdem habe ich noch viele weitere Male geholfen und es macht mir so viel Spaß, dass ich auch bei den Commonwealth Games 2022 in Birmingham als Medaillenüberbringer und bei den letzten beiden Manchester-Marathons als Freiwilliger tätig war.

 

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Ich betrachte mein Asperger-Syndrom als meine Superkraft. Sie hat mich dazu gebracht, zwei Guinness-Weltrekorde aufzustellen!

 

Der erste war in Erinnerung an meinen Vater, der leider 2021 verstorben ist. Mein Vater und ich waren begeisterte Wrestling-Fans und sahen uns das Spiel oft gemeinsam im Fernsehen an.

 

Ich beschloss, beim Yorkshire-Marathon im Oktober 2021 einen Guinness-Weltrekord für den schnellsten als Wrestler verkleideten Mann aufzustellen und gleichzeitig Geld für eine Wohltätigkeitsorganisation zu sammeln. Das Erfolgserlebnis im Gedenken an meinen Vater und die Erleichterung, als ich die Ziellinie überquerte, waren überwältigend. Es war vielleicht die härteste körperliche Herausforderung, die ich je bewältigt habe.

 

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Im Mai 2022 habe ich dann meinen zweiten Guinness-Weltrekord für den schnellsten Halbmarathon aufgestellt, wieder als John Cena verkleidet. Das war beim Leeds Half Marathon, bei dem ich Geld für eine Kinderhilfsorganisation sammelte.

 

Die örtliche Presse hat viel über mich berichtet, und sogar John Cena, der große Mann persönlich, hat mir gratuliert.

 

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Ich konnte meine Superkräfte nutzen, um einige anspruchsvolle Ziele zu erreichen, um Hürden zu überwinden und gleichzeitig das Bewusstsein für das Asperger-Syndrom zu schärfen.

 

Mein nächstes parkrun-Ziel ist es, in einem Park bei uns ein Junior-Event zu veranstalten, um das parkrunning hier bei uns zu fördern. Es wäre ein großer Erfolg, wenn ich das schaffen würde.

 

parkrun ist eine großartige Initiative, die einladend, ermutigend und integrativ ist und immer mehr Menschen anzieht. Ich empfehle jedem, es einmal auszuprobieren, egal ob Du gehen, joggen, laufen oder freiwillig helfen magst. Du wirst die Begeisterung spüren!

 

Matthew Akpan

 

#loveparkrun

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