Nachrichten - 24th Mai 2023

Eriks parkrun-Reise

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Erik Krämer ist Läufer aus Leidenschaft und Laufblogger. Er hat schon einige Marathons und spannenden Wettbewerbe, wie Treppenläufe und Backyard Ultras geschafft und ist regelmäßig bei Neckarau parkrun, Mannheim anzutreffen. Kürzlich hat er seinen 100. parkrun absolviert und dies zum Anlass genommen, seine parkrun-Geschichte zu erzählen.

 

Einige Wochen vor meinem ersten parkrun hatte ich auf Facebook bereits einiges darüber gelesen. So richtig etwas darunter vorstellen konnte ich mir trotzdem nicht. Wie viele Leute machen da mit? Laufen die alle zusammen oder jeder getrennt? Wie wird die Zeit gemessen? Wie sieht die Strecke aus? Da ich mir die Fragen nicht selbst beantworten konnte, gab es nur eine Möglichkeit. Ich musste mir das mal ansehen.

 

Um es möglichst unverbindlich zu machen, nahm ich nicht einfach an einem parkrun teil. Ich verschaffte mir einen Eindruck, indem ich an einem Samstagmorgen gegen halb zehn am Treffpunkt vorbeilief. Und zwar in umgekehrter Richtung. Danach stand mein Entschluss fest. Ich wollte meinen ersten parkrun laufen.

 

Mein erster parkrun

 

Im Vereinstraining erzählte ich Adam von parkrun. Er war auch interessiert und wollte mich begleiten. Die Begrüßung der Läufer vor dem Start wirkte auf mich etwas befremdlich. Der Laufleiter war sehr euphorisch und voller Lebensfreude. Er schrie seine Begeisterung über den bevorstehenden Start eines weiteren parkruns lauthals heraus.

 

Adam und ich vereinbarten, getrennt zu laufen. Er wollte gemütlich unterwegs sein, während ich eine gute Zeit schaffen wollte. Ich brauchte für die Strecke etwas weniger als 25 Minuten. Ich bekam eine Zielmarke in die Hand gedrückt und ließ diese zusammen mit meinem Barcode scannen. Ich hatte meinen ersten parkrun gefinisht.

 

Nach meinem ersten parkrun

 

Okay, der erste parkrun hatte Spaß gemacht. Eine Woche später war ich wieder dabei. Adam war nicht so begeistert davon gewesen, also machte ich ohne ihn mit. Ich lief die fünf Kilometer eine halbe Minute schneller als beim ersten Mal und hatte meine erste parkrun-PB geschafft. Zwei Wochen später lief ich meinen dritten parkrun. Meine Zeit war deutlich schlechter als bei den ersten beiden Läufen.

 

Der Winter brach ein und ich schlief am Samstagmorgen lieber aus, als bei ungemütlichem Wetter durch den Neckarauer Waldpark zu rennen. Ich machte drei Monate Pause und lief erst kurz vor Frühlingsbeginn meinen vierten parkrun. Die Zeit lag bei über 25 Minuten. Drei Wochen später, bei meinem fünften parkrun, lief ich eine neue Bestzeit: 23:22 Minuten. Das war eine unglaubliche Zeit für mich gewesen. Jetzt hatte ich endgültig Feuer gefangen und lief fast jede Woche mit.

 

So allmählich lernte ich auch einige andere Läufer kennen und kam mit ihnen ins Gespräch. Ich wurde eingeladen, mit zum Frühstück ins Purino zu kommen. Beim ersten Mal hatte ich kein Geld dabei. Außerdem hatte ich einige Bedenken. Was würde die Bedienung wohl sagen, wenn ich mich in Laufklamotten ins Café setzen würde? Und dazu noch völlig verschwitzt?

 

Bei meinem nächsten parkrun hatte ich Geld eingesteckt und kam mit zum Frühstück. Meine Bedenken waren völlig unbegründet gewesen. Der Bedienung waren meine Laufklamotten egal und die anderen Läufer waren natürlich auch verschwitzt. Ich kam mit ihnen ins Gespräch und stellte fest, dass sie genauso laufbegeistert waren wie ich.

 

Mein erster Helfereinsatz

 

Ich begann, mich als Teil von parkrun zu sehen. Ich lief regelmäßig mit und war auch beim Frühstück dabei. Aber etwas fehlte noch. Bei der Begrüßung wurde immer wieder betont, wie wichtig die Helfenden wären und dass es ohne sie keinen parkrun geben würde. Einige parkrunner erzählten mir, dass das Helfen Spaß machen würde. Ich war da etwas skeptisch, aber ich wollte natürlich kein Schmarotzer sein, der nur mitläuft und nicht hilft. Also trug ich mich nach meinem zehnten parkrun ins Vollieboard ein.

 

Bei meinem ersten Helfereinsatz verteilte ich die Zielmarken. Es war wirklich sehr einfach. Ich bekam vorher alles gut erklärt und danach gab es noch ein gemeinsames Foto. Nach etwas über einer Stunde war es vorbei und die anderen hatten nicht gelogen. Auch das Helfen hatte Spaß gemacht.

 

Meine schlechteste Platzierung

 

Ende September 2019 startete ich beim Berlin-Marathon. Am Tag davor war ein Besuch bei parkrun natürlich Pflicht. Ich war allerdings nicht der Einzige, der auf diese – zugegebenermaßen naheliegende – Idee kam. 733 Läuferinnen und Läufer versammelten sich an diesem Tag in der Berliner Hasenheide. Soweit ich weiß, ist das bis heute die höchste Teilnehmerzahl bei einem deutschen parkrun. Um mich für den Marathon am nächsten Tag zu schonen, bin ich langsam gelaufen und einen Teil der Strecke sogar gegangen. Dadurch landete ich am Ende mit einer Zeit von 34:03 Minuten auf dem 599. Platz.

 

Meine Meilensteine

 

Meinen 25. parkrun lief ich im Dezember 2019. Damals war das aber noch kein Meilenstein. An diesem Tag war ich als Schlussbegleitung eingesetzt und beendete den Lauf somit als Letzter.

 

Zwei Jahre später lief ich meinen 50. parkrun. Diesmal war es tatsächlich ein Meilenstein und ich bekam vor dem Lauf eine Urkunde überreicht. Der Laufleiter Martin B. verglich meinen Bekanntheitsgrad mit dem eines bunten Hundes. Danach bestellte ich mir das rote parkrun-Shirt mit der 50 auf dem Rücken.

 

Im August 2022 erreichte ich den nächsten Meilenstein. Ich verteilte bei parkrun in Neckarau die Zielmarken und erledigte somit meinen 25. Helferdienst. Im Anschluss daran durfte ich mir das violette parkrun-Shirt bestellen.

 

Ehrung für den 100. parkrun

 

Ende April 2023 folgte nun der dritte Meilenstein. Vor dem Start meines 100. parkruns bekam ich wieder eine Urkunde überreicht. Außerdem las der Laufleiter Klaus einige meiner parkrun-Statistiken vor. Somit darf ich mir jetzt auch das heißbegehrte schwarze parkrun-Shirt mit der 100 auf dem Rücken bestellen.

 

Der 101. parkrun

 

Ich wurde an dem Tag für meinen 100. parkrun geehrt, obwohl ich bereits bei 101 parkruns mitgelaufen bin. Im Frühjahr 2019 gab es bei parkrun eine Müllsammelaktion. Ich bin eine halbe Stunde früher losgelaufen, und habe auf dem Weg zum Start bereits angefangen, Müll einzusammeln. Im Eifer des Gefechts hatte ich leider meinen Papier-Barcode zu Hause vergessen. Das ist mir aber erst während des Laufs eingefallen. Da es damals noch nicht die Möglichkeit gab, den Barcode auf dem Handy vorzuzeigen, fehlt mir dieser parkrun in meiner Statistik.

 

Die ausführliche Version der parkrun-Geschichte könnt ihr auf Eriks Laufblog nachlesen.

 

#liebeparkrun

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