Nachrichten, parkrun ABC - 1st August 2023

Änderungen bei den parkrun Challenges

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Der leitende Geschäftsführer von parkrun Global Tom Williams hat einen offenen Brief an parkrun-Touristen über die parkrun-Challenges geschrieben: 
(Die Orginalfassung in Englisch findet Ihr unten)

 

Ich hoffe, dass es dir gut geht und dass du die Gelegenheit genießt, bei parkruns weltweit zu walken, zu joggen, zu laufen, zuzuschauen oder freiwillig zu helfen.

 

Ich schreibe dir nicht als leitender Geschäftsführer, sondern als jemand, der selbst schon an 111 verschiedenen Standorten in 11 Ländern gewalkt oder gelaufen ist.
Ich möchte darum bitten, dass Touristengruppen und Entwickler von Apps und anderen digitalen Plattformen, die parkrun-Daten präsentieren, keine Challenges bewerben oder feiern, die parkrunner dazu ermutigen, an einem speziellen parkrun an einem bestimmten Tag teilzunehmen.

 

Wenn die Zahl der Teilnehmenden bei einem parkrun unerwartet stark ansteigt, hat das enorme Auswirkungen auf die Standorte und deren Teams.

 

Seit den Anfängen von parkrun haben sich Leute gerne ihre eigenen persönlichen Herausforderungen überlegt, um mehr Motivation und Spaß zu haben. Von zentral gesteuerten Dingen wie den Meilenstein-Clubs bis hin zu touristischen Initiativen wie dem Cowell-Club haben sich diese zu einem bedeutenden Faktor für die leidenschaftlichsten parkrunner entwickelt. Als Mitarbeitende sind wir sehr stolz, dass wir uns auf so unterschiedliche Weise an einer Bewegung beteiligen können, die für so viele Menschen, nicht zuletzt für uns selbst, so wichtig ist.

 

Wichtig ist, dass die meisten Herausforderungen nur geringe oder gar keine Auswirkungen auf unsere parkruns haben. Einige können jedoch einen Einfluss haben, wie zum Beispiel die Alphabet-Challenge, bei der das Ziel darin besteht, einen parkrun-Standort mit jedem Buchstaben des Alphabets als Anfangsbuchstaben absolviert zu haben. Dies führt dazu, dass parkruns mit ungewöhnlichen Anfangsbuchstaben (insbesondere Z) erhöhte Teilnehmerzahlen verzeichnen.

 

Vor allem in Großbritannien und Südafrika haben wir bereits unkontrollierbar hohe Teilnehmerzahlen bei Eröffnungen erlebt. Deshalb werden wir weiterhin informell davon abraten, als Tourist an parkrun-Eröffnungen teilzunehmen.

 

Wir hatten ursprünglich eine Rangliste veröffentlich mit den Namen der Personen, die die meisten parkrun-Eröffnungen besucht haben. Diese wurde im Rahmen unser Bemühungen, einer exzessiven Teilnahme vorzubeugen, wieder verworfen.

 

In der Vergangenheit haben uns auch die Neujahrs-Doppel-parkruns vor Herausforderungen gestellt, die wir nicht mehr sicher bewältigen konnten, so dass wir heute nur noch einen parkrun an einem Tag zuzulassen.

 

Leider sehen wir bei einigen parkruns wieder einmal unvorhersehbare, einmalige Anstiege der Teilnehmerzahlen, was wiederum die Teams unter Druck setzt und gleichzeitig eine Reihe von Risiken in Bezug auf den Ablauf des parkruns erhöht.

 

Und selbst wenn wir diese Anstiege vorhersagen könnten – einige sind bereits in einer Größenordnung, die wir nicht allein durch operative Maßnahmen entschärfen können. Das passiert typischerweise, wenn für die Challenge an einem bestimmten parkrun-Standort an einem bestimmten Tag teilgenommen werden muss.

 

Leider haben wir inzwischen eine Menge von äußerst unangenehmen Situationen bei parkruns erlebt und viele Teams haben uns ihre Bedenken zu möglichen Folgen für die Zukunft mitgeteilt. Und wenn uns die Erfahrung etwas lehrt, dann, dass diese Dinge eher zunehmen als abnehmen werden.

 

Der Nelsen Club würdigt Personen, die an Veranstaltungen teilnehmen, bei denen die Veranstaltungsnummer ein Vielfaches von 111 ist. Da die Teilnehmer immer höhere Nelson-Nummern anstreben, kann dies dazu führen, dass an bestimmten Tagen eine beträchtliche Anzahl von Personen an bestimmte Orte kommt.

 

Es gibt auch den Fibonacci Club, bei dem die Teilnehmenden versuchen, einen parkrun mit einer Veranstaltungsnummer zu absolvieren, die Teil der Fibonacci-Reihe ist: 1, 2, 3, 5, 8, 13, 21, 34, 55, 89, 144, 233, 377, 610, 987, 1,597 … und die Primzahlreihe.

 

Um dies in Kontext zu setzen: In etwas mehr als einem Jahr wird der Bushy parkrun die Veranstaltungsnummern 987 (Fibonacci), 999 (Nelson), und 1.000 innerhalb weniger Wochen erreichen. Dazu kommt noch der 20. Geburtstag dieses parkruns.

 

Auch wenn es in den meisten Fällen nicht zu unannehmbar hohen Teilnehmerzahlen kommen wird, besteht ein klares Risiko, dass dies geschieht (wie bereits gezeigt), und auch diese Probleme werden nur zunehmen. Und wenn neue Länder hinzukommen, sind wir verpflichtet, Maßnahmen zu ergreifen, bevor es zu Problemen kommt.

 

Niemand von uns möchte, dass es zu schwerwiegenden Unfällen kommt oder dass parkruns abgesagt oder dauerhaft geschlossen werden. Aber die Erfahrung lehrt uns, dass dies passieren wird, wenn wir nichts zur Risikominderung unternehmen.

 

Was sollten wir also dagegen tun?

 

Es wäre zwar möglich, einen technischen Eingriff vorzunehmen, bei dem bestimmte Veranstaltungsnummern (z. B. Vielfache von 111 oder einige Fibonacci-Zahlen) nicht registriert werden. Doch wäre dies nicht ganz unproblematisch, vor allem wenn man bedenkt, welche Nummern ausgeschlossen werden sollen. Es würde auch dazu führen, dass die Veranstaltungsnummern ungenau wären. Wenn wir zum Beispiel alle Fibonacci-Zahlen ausschließen würden, müssten wir mit der Veranstaltungsnummer 4 beginnen und das Ereignis 100 wäre eigentlich nur Veranstaltung Nummer 90.

 

Wir könnten Veranstaltungsnummern nicht mehr anzeigen, aber sie sind ein beliebter Teil von parkrun und haben wahrscheinlich ohnehin ein Eigenleben.

 

Einige parkruns haben auch eine Absage in letzter Minute in Erwägung gezogen. Aber das wäre an sich schon unschön und umstritten und würde zweifellos zu Unstimmigkeiten zwischen Teilen der parkrun Gemeinschaft führen. Außerdem hätte dies Auswirkungen auf diejenigen, die vielleicht zum ersten Mal an einem parkrun teilnehmen.

 

Soweit wir erkennen können, handelt es sich dabei derzeit nur um die Nelson-Zahlen, die Primzahlen und die Fibonacci-Reihe, wobei es natürlich in Zukunft auch andere geben kann.

 

Wenn wir darauf verzichten, würde das es ermöglichen, die vielen anderen großartigen Herausforderungen, die es bereits gibt, fortzuführen, und auch damit zu beginnen, einen Leitfaden dafür zu erstellen, wie Herausforderungen in Zukunft definiert werden könnten.

 

Danke für deine Zeit, dieses Anliegen zu lesen und für deine parkrun-Leidenschaft. Bitte kontaktiere uns im Fall von jeglichen weiteren Fragen unter support.parkrun.com.

 

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Tom Williams
Leitender Geschäftsführer, parkrun Global

 

 

 Englische Version:

 

parkrun Global Chief Operating Officer Tom Williams writes an open letter to parkrun tourists on parkrun challenges.

 

I hope you are well, and are enjoying the opportunity to walk, jog, run, volunteer, or spectate at parkrun events across the world.

 

I’m writing to you, not just as the Chief Operating Officer of parkrun Global, but having walked or run myself at 111 different locations across 11 countries.

 

I’d like to ask that tourist groups and developers of apps and other digital platforms that present parkrun data, do not promote or celebrate challenges that encourage parkrunners to attend a specific event on a specific day. This being due to the enormous impact the unexpected increase in attendance has on parkrun events and their communities.

 

Since parkrun began, people have enjoyed coming up with their own personal challenges in order to increase motivation and enjoyment. From centrally-driven things like the milestone clubs, through to tourist-led initiatives like the Cowell Club, these have now grown into a significant shaper of participation amongst the most passionate of parkrunners. As staff, we take great pride that we can be involved in a movement that is so important to so many people, not least ourselves, in so many different ways.

 

Importantly, the majority of challenges have little or no operational impact on our events. Others can have an impact however, for example the alphabet challenge where the aim is to complete a parkrun event starting with each letter of the alphabet, leading to events starting with unusual letters (particularly z) experiencing increased numbers.

 

We have previously seen unmanageably large attendances at inaugural events, particularly in the UK and South Africa, and therefore we will continue to informally discourage inaugural attendance amongst the tourists. We did originally publish a league table of who had attended the most inaugural events, which was then taken down as part of our efforts to prevent excessive attendance.

 

Previously, we also saw the New Year’s Day Doubles causing us operational challenges to a level that we could not mitigate safely, which resulted in us moving to a position where people could only record one parkrun on any one day.

 

Unfortunately, we are once again seeing unpredictable one-off increases in attendance at some events, which are in turn placing teams under unreasonable levels of pressure whilst increasing a number of risks associated with event delivery.

 

And, even if we could predict these increases, some are already of a magnitude that we cannot mitigate through operational interventions alone. Importantly, these are typically in relation to challenges that directly encourage attendance at a specific event on a specific day.

 

Unfortunately, we have now seen a number of extremely uncomfortable situations at parkrun events, and have many parkrun event teams feeding back concerns as to implications in the future. And if experience tells us anything it’s that these things will grow rather than shrink.

 

The Nelson Club recognises people who participate where the event number is a multiple of 111, and so, particularly as people look for higher and higher Nelson numbers this may drive a significant number of people to specific locations on specific days.

 

There is also the Fibonacci Club, where people look to complete an event number that is part of the Fibonacci Series: 1, 2, 3, 5, 8, 13, 21, 34, 55, 89, 144, 233, 377, 610, 987, 1,597 … and the Prime Number Series.

 

To put this in context a little, in just over a year’s time, Bushy parkrun, will have event numbers 987 (Fibonacci), 999 (Nelson), and 1,000 within a few weeks of each other, not to mention their 20th birthday.

 

Importantly, whilst in the majority of cases we won’t see unacceptably large attendances, there is a clear risk of this happening (as demonstrated already), and also these issues will only increase. And as new countries come on board we have a duty to put mitigation measures in place prior to issues occurring.

 

None of us want to see serious incidents occur, or events to be cancelled or closed permanently, but experience tells us that that will happen if we don’t do something to mitigate the risk.

 

So, what should we do about it?

 

Whilst it could be possible to create a technical intervention where events didn’t actually register certain event numbers (for example multiples of 111 or some Fibonacci numbers), this wouldn’t be without complexity, particularly when considering which numbers to exclude. It would also lead to event numbers being inaccurate, for example if we excluded all Fibonacci numbers, we’d need to start with event number four, and event 100 would actually only be event number 90.

 

We could remove event numbers from being displayed, but they are a much-loved part of parkrun and probably have a life of their own now anyway.

 

Some events have also considered cancelling at the last minute, but that in itself would be incredibly disruptive and controversial, and undoubtedly lead to negative feelings between sections of the parkrun community. As well as impacting those that may be coming to join us for the very first time.

 

As far as we can make out, at this time that only constitutes Nelson numbers, Prime numbers, and the Fibonacci Series, although there could of course be others that may, without this guidance, appear in the future. This would allow the many other brilliant challenges that are already out there to continue, and also start to put some guidance around how challenges could be defined in the future.

 

Thanks for your time in reading this request, and your parkrun passion. Please do contact us at support.parkrun.com if you have any further questions

 

Tom
Tom Williams
Chief Operating Officer, parkrun Global

 

#liebeparkrun

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