Joanna Dudziak lebt in London und ist Laufleiterin bei zwei parkrun-Standorten. Als sie in die Stadt zog, bot die Teilnahme an parkrun Joanna die Möglichkeit, ihre Community kennenzulernen und mit ihrer sehbehinderten Freundin verschiedene parkruns zu besuchen.
Joanna berichtet uns, wie parkrun ihr geholfen hat, Selbstvertrauen aufzubauen und sogar einen speziellen parkrun für 12 blinde und sehbehinderte Menschen zu organisieren.
Ich habe parkrun im April 2018 kennengelernt. Damals war ich im Urlaub in Polen, in meiner Heimatstadt – Chrzanów. Ein Freund überredete mich zur Teilnahme und half mir bei der Registrierung. Wir haben meinen Barcode ausgedruckt und laminiert – ja, ich habe ihn immer noch! Es war eine der besten Entscheidungen, die ich je getroffen habe, aber ich begann erst ein Jahr später, als ich nach London zog, regelmäßig an parkrun teilzunehmen.
Nachdem ich in London angekommen war, sah ich parkrun als eine Möglichkeit, mich einzuleben und neue Leute kennenzulernen. Gunnersbury parkrun war der nächste Standort und lag weniger als 20 Minuten von meinem Zuhause entfernt.
Lange Zeit wusste ich nicht, was ich im Leben erreichen wollte. parkrun eröffnete mir großartige Möglichkeiten. Teil einer tollen Gemeinschaft zu sein, hat mir ein Gefühl der Zugehörigkeit gegeben.
Allein zu leben ist schwierig und bringt viele Herausforderungen mit sich – Einsamkeit ist eine davon. Der Umzug in ein anderes Land, in dem man kaum jemanden kennt, ist nicht einfach, aber der wöchentliche parkrun hat mir die Möglichkeit gegeben, interessante Menschen zu treffen, die quasi zu meiner Selbsthilfegruppe geworden sind.
Außerdem arbeite ich mit Achilles International zusammen, einer Organisation, die Menschen mit Behinderungen zur Teilnahme an Sportveranstaltungen ermutigen will. Ich habe die Ehre, als qualifizierter Guide mit sehbehinderten und blinden Menschen zu arbeiten.
Wenn es mir möglich ist, besuche ich mit meiner sehbehinderten Freundin verschiedene parkruns und versuche, Menschen mit verschiedenen Behinderungen zu ermutigen, ebenfalls mitzumachen.
Im Jahr 2020 wurden die parkruns aufgrund der COVID-19-Pandemie weltweit ausgesetzt. Kurz nach der Wiedereröffnung war es schwierig, Freiwillige zu finden, also begann ich, Treffen bei meinem Standort in London zu organisieren. Wir versuchten, dafür zu sorgen, dass die parkrunner so schnell wie möglich zur Normalität zurückkehren und weiterhin die Vorteile von parkrun nutzen konnten.
Ein weiterer Faktor, der mich dazu veranlasst hat, mich freiwillig bei parkrun zu engagieren, ist die Art meiner Arbeit. Berufliche Verpflichtungen erlauben es mir nur an meinen freien Tagen, zu parkrun zu kommen. Also habe ich beschlossen, dass ich, auch wenn ich nicht als Walker, Jogger oder Läufer dabei sein kann, freiwillig zu helfen.
Als ich zum ersten Mal die Rolle des Laufleiters übernahm, hatte ich Zweifel. Mir fehlte es an Selbstvertrauen und ich war besorgt, dass ich der Verantwortung, einen der größten parkruns in London zu koordinieren, nicht gewachsen sein würde.
Seitdem ist mein Selbstvertrauen gewachsen, und die Rolle als Laufleiter bietet mir die Möglichkeit, mit Menschen unterschiedlicher Herkunft zusammenzuarbeiten und meine sozialen und kommunikativen Fähigkeiten ständig weiterzuentwickeln. Das ist wirklich großartig!
Wenn Du noch zögerst, eine Helferrolle auszuprobieren, dann sprich jemanden an, der schon Erfahrung hat. Es gibt viele Aufgaben, und es ist für alle etwas dabei.
Ich gehe jede Woche zu parkrun, und selbst wenn mein parkrun abgesagt wird, versuche ich, anderen Orten und Teams in der Nähe zu helfen.
Kürzlich half ich bei der Organisation eines besonderen parkruns im Bushy Park in London. Es absolvierten 12 blinde und sehbehinderte Menschen die Strecke mit der Unterstützung ihrer Guides. Es war toll, die Inklusivität von parkrun in Aktion zu sehen, und ich war stolz, ein Teil davon zu sein!
parkrun zeigt mir jede Woche, dass es eine Gemeinschaft von Menschen gibt, die sich dafür einsetzen, die Welt zu einem besseren Ort zu machen. Für mich persönlich ist das freiwillige Helfen bei parkrun eine großartige Möglichkeit, die Gemeinschaft vor Ort zu unterstützen.
Ich erhielt so viel Unterstützung, als meine Mutter während der Pandemie verstarb und während ich mich von einer lebensrettenden Operation erholte. Als ich das Gefühl hatte, dass meine Welt völlig zusammengebrochen war, war parkrun die einzige Konstante in meinem Leben. Es war ein Ort, der jede Woche für mich da war. Bei parkrun zu helfen, war für mich eine Form der Therapie und Rehabilitation.
Meine parkrun-Pläne für die Zukunft sehen vor, dass das Abenteuer weitergeht. Ich habe vor, mich weiter bei parkrun zu engagieren, also werden wir sehen, wohin mich dieser Weg noch führen wird!
Joanna Dudziak
#loveparkrun